Ausstellung "Der Kurator Peter Lang. Eine Hommage."
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Kunstraum Kaisersaschern – der geistige Rahmen
Thomas Mann hat sich in seinem letzten großen Roman „Doktor Faustus“ auf die Suche nach den Wurzeln der deutschen Geisteswelt gemacht. Aus dem durch die Nationalsozialisten erzwungenen Exil in Amerika, sah er sich in der Pflicht, das „Deutsche“ der Deutungshoheit nationalistischer Zuschreibungen zu entreißen. Um eine entscheidende Lebensader der Welt gestalten zu können, aus der heraus für ihn jene Frage beantwortet werden kann, kreiert er den Ort „Kaisersaschern“. Als Kindheitsort seines Protagonisten Adrian Leverkühn, der an Friedrich Nietzsche erinnert, beginnt dort seine Suche. Er verortet Kaisersaschern in Mitteldeutschland, eine Stunde mit der Eisenbahn von Naumburg wie von Halle entfernt. Das ist geografisch unmöglich, aber gibt ihm die Möglichkeit, ein atmosphärisch verdichtetes literarisches Bild zu malen. Wir imaginieren diesen imaginären Ort nun in der Kirche St. Gangolf Pobles.
Künstlerinnen und Künstler, die hier arbeiten und wirken, sind geprägt von der Spannung zwischen einer starken Historie und ihren belebenden wie dunklen Schatten im Heute. Sie setzen sich auseinander mit einer vielgestaltigen, zuweilen brutalen Vergangenheit und einer brüchigen Gegenwart. Die Kunst und Kultur Mitteldeutschlands bringt damit bis heute in die Suche nach dem Selbstverständnis der Deutschen in einem europäischen und weltweiten Kontext eine bedeutsame Stimme ein. Unter diesen Vorzeichen soll ein Ort entstehen, dessen genius loci im Zusammenwirken und der Auseinandersetzung mit kreativen Kräften neue Impulse für die künstlerische Arbeit und die anschließende zivilgesellschaftliche Debatte gibt.
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