Herbst 2025 - Kaisersaschern #8 - Emaillekunst aus Deutschland

Kunstaustellung vom 6. September bis 12. Oktober 2025

Halle ist mit der Kunsthochschule Burg Giebichenstein seit den 1920er Jahren, beginnend mit Lilly Schulz, ein Zentrum für Emaillekunst in Deutschland. Vor diesem Hintergrund widmet sich der Kunstverein der Thematik „zeitgenössische Emaillekunst“. Die Ewigkeitsaura und die oft strahlenden Farben des künstlerischen Arbeitsmaterials verbinden sich dabei mit dem auf Vergänglichkeit verweisenden rustikalen Charme des speziellen Ausstellungsambientes in der Ruine von St. Gangolf Pobles, einem authentischen Ort im Leben Friedrich Nietzsches, und der Gruft des „Edlen von Kleefeld“.

In dem großen, nicht überdachten Ausstellungsraums des Kirchenschiffs werden aktuelle, großformatige und teilweise installative Emaillearbeiten gezeigt von Hans Härtel, Rüdiger Giebler, Moritz Götze, Hagen Bäcker, Anne Pruy, Takwe Kaenders, Simon Malinowsky, Josefine Theresa Schmidt, Gabriela Jiménez Falch und Paul Arne Mayer. Hinzu treten historische Arbeiten von Irmtraud Ohme, der langjährigen und prägenden Leiterin der Metallklasse der Burg Giebichenstein sowie eine große Arbeit der Emailkünstlerin Karin Riebesam von 1968, die für die Leunawerke entstanden ist und lange im Depot verborgen lag, und von Helmut Senf.

Eine ungewöhnliche Facette der Präsentation zeigt einen Querschnitt von Emailleschmuck von Mandy Rasch, Andrea Wippermann und Vera Siemund. Diese kleinteiligen Stücke werden in dem großen Tonnengewölbe der Gruft des „Edlen von Kleefeld“ sensibel präsentiert und ausgeleuchtet. Ihr künstlerischer Anspruch kommt im Kontrast zur Wirkung.

In der Ausstellung wird ein umfangreicher Einführungstext zur Geschichte der Emaillekunst von den Anfängen in Ägypten über die Industrieemaille im 19. und 20. Jahrhundert als Werbeträger und Alltagsgegenstand bis in die heutige Kunstszene die kulturelle Einordnung mit besonderem Fokus auf Sachen-Anhalt den Zugang erleichtern.

Kuratoren: Moritz Götze, Andrea Wippermann


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